BÄUME

Was ist ein Baum?

Eine mehrjährige, verholzende Samenpflanze mit sekundärem Dickenwachstum, in deren Phänotyp eine Sprossachse dominiert – so lautet die botanische Definition. Wem das zu kompliziert ist: Bäume haben genau einen Stamm (anders als Sträucher), der mit der Zeit immer dicker wird (anders als z.B. Palmen).

Die ersten baumartigen Gewächse entwickelten sich vermutlich im Karbonzeitalter, also vor über 300 Millionen Jahren – lange bevor es Dinosaurier gab. Die ernährten sich teilweise bereits von Pflanzen, die unseren heutigen Nadelbäumen recht ähnlich waren. Außerdem standen in den Wäldern meterhohe Baumfarne, die wie die Nadelbäume zu den Nacktsamern gehörten (aber strenggenommen keine Bäume waren: Der Stamm wuchs nicht in die Breite).

Erst gegen Ende des Erdmittelalters (d.h. kurz vor dem Aussterben der Dinosaurier) etablierte sich eine zweite Gruppe von Samenpflanzen: Die Bedecktsamer, zu denen alle Laubbäume gehören.

Ihr Name kommt daher, dass die Samenanlagen komplett von einem Karpell umschlossen sind. Anschaulich wird das Ganze an einem Beispiel: Die Samen des Ahorns (Bedecktsamer) sind „verpackt“ in Fruchtblättern, die die bekannte Flügelform haben. Bei der Fichte (Nacktsamer) liegen die Samen lose im Zapfen.

Mit der Zeit haben sich in beiden Fraktionen viele verschiedene Arten entwickelt, einige sind auch schon wieder ausgestorben. Eine Übersicht über die Systematik heutiger Bäume finden Sie auch hier.

Warum sind Bäume wichtig?

Hier lassen sich viele Gründe aufzählen. Zum einen betreiben Bäume, wie alle Pflanzen, Photosynthese, um Energie zu gewinnen: Um Zucker herzustellen, filtern Pflanzen Kohlendioxid aus der Luft und geben Sauerstoff ab. Das ist die Umkehrung des Vorgangs, der passiert, wenn z.B. Menschen atmen oder Benzin verbrannt wird. Photosynthese hilft also, das weltweite Klima im Gleichgewicht zu halten.

Ebenso wichtig ist, dass Bäume ein herausragender Bestandteil nahezu jedes Ökosystems sind: Sie spenden einer Vielzahl von Tierarten Unterschlupf und Nahrung. Von der Biene, die im Wald Blüten bestäubt, über den Specht, der sich in alten Stämmen Höhlen baut, bis zum Wildschwein, das sich von Eicheln und Bucheckern ernährt: Alle Tiere, die bei uns heimisch sind, hängen mehr oder weniger direkt von einem gesunden und artenreichen Baumbestand ab.

Aber nicht nur für die Tiere, sondern auch für den Menschen ist die Bedeutung der Bäume kaum zu überschätzen: Seit jeher spielt Holz als günstiges und stabiles Baumaterial im Bau von Häusern und Schiffen eine Rolle. Und gerade in der heutigen Zeit steigt die Nachfrage nach Holz, da es der umweltfreundlichste Brennstoff ist und die Ölreserven der Erde langsam zur Neige gehen.

Unsere Vorfahren, die Germanen, lebten noch komplett im Wald und verehrten ihre Gottheiten in einzelnen Bäumen und geweihten Hainen. Diese Zeiten sind natürlich vorbei, aber noch immer ist Bayern zu über einem Drittel bewaldet und gerade in der Großstadt bieten sich Parks zur Erholung an. Wenn Sie sich ein paar unserer Texte über heimische Baumarten durchgelesen haben, versuchen Sie doch einmal, diese Bäume in der Natur wiederzuerkennen.