Bergahorn

Acer pseudoplatanus

Name:

Berg-Ahorn

Acer pseudoplatanus

 

Wuchs:

Großer Baum, bis zu 35 m hoch und 15 m breit, abblätternde Borke,

maximal 500 Jahre alt

 

Blätter:

Grün, 5-lappig, grob gesägt, im Herbst goldgelb

Dicke kreuzgegenständige Knospen

 

Blüten:

April-Juni, grün bis gelb, traubenartig

 

Früchte:

Geflügelte Nüsschen, etwa 4 cm lang, ab September reif

 

Wurzeln:

Herzwurzler

 

Verbreitung:

Süd- und Mitteleuropa, Westasien

 

Standort:

Bergklima bis 1600m, sonnig, Halbschatten

 

Eigenschaften:

In Mischwäldern sind Bergahorne eine sehr wichtige Baumart für das Ökosystem, weil die Blätter nährstoffreich sind und schnell verrotten.

 

Verwendung:

Forstwirtschaft, Park- und Straßenbaum, Edelholz

Der Bergahorn ist mit knapp 40 m Wuchshöhe und einem Alter von bis zu 500 Jahren die mächtigste Ahornart. Sein natürliches Verbreitungsgebiet sind die feuchten, nährstoffreichen Alpenwälder, wo er in bis zu 1600 m Höhe gedeiht und damit so hoch steigt wie wenige andere Laubgehölze.
Das Verbreitungsgebiet lässt sich ja relativ einfach aus dem Namen erkennen. Eine weitere Eigenschaft ist im botanischen Namen enthalten, nämlich die Ähnlichkeit zur Platane: Beiden Arten ist die schuppig abblätternde Rinde gemein, die beim Bergahorn allerdings deutlich dunkler und sehr heterogen lachsrot bis gräulichbraun gefärbt ist. Üblicherweise sind die Stämme älterer Bäume stark mit Moos bewachsen.
Die Blätter haben die für Ahorne typische Lappenform, wie man sie von der kanadischen Flagge kennt. Beim Bergahorn sind zudem die Lappen einfach gesägt, im Vergleich zum Spitzahorn sind sie sanfter gerundet.
Wie der „kleine Bruder“ Feldahorn, blüht auch der Bergahorn erst zeitgleich oder nach dem Erscheinen des Laubes, und so werden die unscheinbaren traubenförmigen Rispen noch weniger wahrgenommen. Da die Art zwittrig ist, wachsen schließlich an allen Bäumen die Früchte, deren Propellerform wohl bekannt ist. Verglichen mit den Früchten des Spitzahorns sind sie kleiner, gedrungener und der Samen ist deutlich dicker, wirkt oft wie verknöchert. Zudem ist die Frucht nur anfänglich grün gefärbt, wird mit zunehmender Reife rot und nimmt meist bereits am Baum einen vertrockneten Braunton an, bevor sie dann abfällt und vom Wind weitergetragen wird.
Die Vermehrung funktioniert auf diese Weise ausgesprochen gut, und das teils auf Kosten anderer Pflanzen. Aus den Alpen, der ursprünglichen Heimat, wurde der Bergahorn immer weiter nördlich ausgebreitet und sogar auf den britischen Inseln eingebürgert, wo er mittlerweile eine Umweltplage darstellt, da er andere Arten verdrängt. Hierzulande gilt er hingegen als ökologisch wertvoll, da sein Laub nährstoffreich ist und schnell verrottet. Es bietet zudem Nahrung für zahlreiche Säugetiere und wurde in früheren Zeiten sogar als Viehfutter genutzt.
Der Grund, dass der Bergahorn in so viele Länder exportiert wurde, liegt aber in seiner forstlichen Beliebtheit. Er wächst recht zügig, völlig gerade nach oben und liefert ausgezeichnetes Holz. Es gilt als das hellste Holz aller heimischen Bäume und ist ein begehrter Rohstoff für Parkettböden und Möbel. In der Regel werden auch die dünneren Äste nicht verbrannt, sondern zu Spielzeug, Werkzeugstielen oder Küchengeräten verarbeitet. Auch für Zupf- und Streichinstrumente eignet sich das Holz sauber gewachsener Exemplare.
Trotz seiner schönen Gestalt trifft man den Bergahorn im städtischen Bereich eher selten an. Für die meisten Parkanlagen ist er aufgrund seiner enormen Wuchshöhe und ausladenden Krone schlicht zu groß, im Frühjahr tropft aus den Blüten ein klebriger Saft, der den Lack parkender Autos beschädigt und durch seine Empfindlichkeit gegen Streusalz scheidet er zumeist auch als Straßenbaum aus.